Schalldämmung von Lüftungskanälen:
Die in Gebäuden vorhandenen Lüftungskanäle besitzen bezüglich ihrer Schalldämmung eine Schlüsselfunktion: Sowohl was deren Beitrag zum zulässigen bzw. gewünschten Anlagenschallpegel in angeschlossenen Räumen betrifft, als auch hinsichtlich der erforderlichen schalltechnischen Dimensionierung von Trennwänden zwischen Räumen.
Lüftungskanäle erreichen eine gute Schalldämmung durch:
- den Einbau von schallabsorbierendem Material im Lüftungskanal: Auf diese Weise wird der im Lüftungskanal vorhandene Schall reduziert, wodurch sowohl die Wände der Lüftungskanäle, als auch deren Auslassöffnungen weniger Lärm abstrahlen. Je länger die behandelte Lüftungskanalstrecke ist, desto besser fällt das Dämmergebnis aus.
- eine Isolierung des Lüftungskanals von außen: Luftkanäle können durch mehrere Ursachen Lärm abstrahlen. Der abgestrahlte Lärm wird dabei vom im Lüftungskanal vorhandenen Schallpegel sowie von der Steifheit und dem Gewicht des Kanalmaterials bestimmt. Lüftungskanäle sind häufig aus dünnwandigem Metall gefertigt und entsprechend leicht. Die Kanalwände strahlen den von der Lüftungsanlage erzeugten Lärm deshalb leicht ab. Diese Abstrahlung kann durch eine außen angebrachte Schalldämmung erheblich reduziert werden.
- Verringerung der Übertragung von Körperaktschall und Vibrationen auf Wände und Decken: Lüftungskanälen übertragen Anlagenvibrationen auf Wände oder Decken, an denen der Kanal montiert ist. Dadurch wird Lärm auch in benachbarten Räumen übertragen. Durch eine vibrationsdämpfende Aufhängung kann dieser Effekt verringert bzw. verhindert werden.
Einbau von schallabsorbierendem Material im Lüftungskanal
Geeignete schallabsorbierende Materialien sind unsere Produkte ABSORBEL PU, ACUPOL, AIRISOLFLEX bzw. AIRISOL DUCT. ABSORBEL kann selbstklebend geliefert werden. Die Deckschicht beugt dem Eindringen von Staub und Schmutz vor und verringert durch seine glatte Beschaffenheit Schmutzanhaftungen.
Die Schallreduzierung kann bei Einsatz der genannten Materialien mit folgender Gleichung ermittelt werden: D = (P / S) x α1.4
- D = Reduzierung pro m
- P = Innenumfang des Lüftungskanals in m
- S = Oberfläche des Lüftungskanals in m²
- α = Absorptionswert (frequenzabhängig; siehe tech. Produktblatt)
Bei Verwendung in Kanalbögen ist die schallabsorbierende Wirkung des Materials noch größer.
Äußere Isolierung des Lüftungskanals
Je größer das Materialgewicht des Lüftungskanals, desto höher ist üblicherweise dessen Dämmwert.
Ein höheres Materialgewicht lässt sich jedoch nur mit einer dickeren Wandstärke erzielen. Dieses erhöht einerseits die Steifigkeit, führt in störenden Frequenzbereichen jedoch zu Koinzidenzeffekten, wodurch der Dämmwert der Isolierung wieder abnimmt.
Anders ausgedrückt: Um die Schallabstrahlung soweit wie möglich zu verringern, muss bei einem Lüftungskanal mit einfacher Wandung, das Wandgewicht ohne eine nennenswerte Zunahme der Steifheit erhöht werden.
Die Schalldämmung des Kanals kann durch Beschichtung mit BARYFOL- bzw. CALDIFOL (FR)-Dämmmatten verbessert werden. Die BARYFOL bzw. CALDIFOL (FR)-Dämmmatten werden mit TEROSON 2444 Kontaktkleber (ca. 300 g/m²) verklebt.
BARYFOL und CALDIFOL (FR)-Dämmmatten besitzen eine hohe Dichte. Sie sind PVC frei und biegsam. Gemäß (Bergerschem) Massengesetz führt eine Verdoppelung des Gewichts bei gleichbleibender Steifheit zu einer Verbesserung der Schalldämmung von 6 dB.
Theoretisch können folgende Verbesserungen (für alle Frequenzen) erreicht werden.
Höhere Dämmwerte:
Sind höhere bzw. gleichwertige Dämmwerte (bei gleichzeitiger Reduzierung der Masse) gefordert, werden BARYFOL bzw. CALDIFOL ( Dämmmatten mit einem Abstand zur Kanalwand angebracht. Dieser Abstand wird durch eine Schicht Mineralwolle, ACUPOL oder ABSORBEL (direkt auf den Lüftungskanal) hergestellt, gefolgt von einer Schicht BARYFOL bzw. CALDIFOL (FR).
Der Abstand sollte bei Lüftungskanälen vorzugsweise mindestens 5 cm betragen, um der bei niedrigen Frequenzen auftretenden Schichtresonanz vorzubeugen. BARYFOL bzw. CALDIFOL wird montagetechnisch zumeist auf einen Blechmantel aufgeklebt, die anschließend auf der Mineralwolle angebracht wird.
Sind die Wände des Lüftungskanals zu dick oder es ist ein höherer Dämmwert erforderlich, werden die Schalldämmmatten mit einem Abstand zur Kanalwand angebracht.
Bestmögliche Dämmwerte:
Werden noch bessere Dämmwerte gefordert, kann zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen eine weitere Schicht BARYFOL bzw. CALDIFOL (FR) auf den Lüftungskanal angebracht werden. Alternativ können auch unsere Produkte SONIVIBRO R bzw. SONIVIBRO BP verwendet werden.
Rund ausgeführte Lüftungskanäle und Rohrleitungen
Rund ausgeführte Lüftungskanäle und Rohrleitungen können durch eine direkte Beschichtung mit BARYFOL bzw. CALDIFOL (FR) schalltechnisch verbessert werden. Da die Leitungswände durch ihre runde Form steifer sind, ist die Schallreduzierung geringer als bei rechteckigen Lüftungskanälen. Auch hier kann der Dämmwert erhöht werden, indem BARYFOL bzw. CALDIFOL (FR) auf eine Abstandschicht aus Mineralwolle oder einem offenzelligen Schaumstoff aufgebracht wird. Produkte mit diesem Schichtaufbau sind SONOTUBE G bzw. SONOTUBE S. Diese bestehen aus einer Kernschicht aus Mineralwolle, die von einer CALDIFOL Schalldämmmatte umschlossen wird.
Bei thermischen Isolierungen beschränkt man sich häufig auf Mineralwolle mit einem Mantel aus Stahl bzw. Aluminium.
Hierbei tritt jedoch als Folge von Resonanzen in den niedrigeren Frequenzen eine Verschlechterung der Schalldämmung auf. So ist bei einer 100 mm dicken Dämmschicht aus Mineralwolle
bei 500 Hz eine Verschlechterung zu verzeichnen. Dem wird entgegengewirkt, indem die Verkleidung mit BARYFOL bzw. CALDIFOL beschichtet wird.
Mit unseren Produkten zur Leitungsisolierung können Sie Lärmprobleme auf ein akzeptables Niveau reduzieren. Bei der Montage dieser Produkte ist auf eine ausreichende Überlappung zu achten. Gleichzeitig müssen alle Nähte gut mit Klebeband abgedichtet werden. Die verschiedenen, hierfür geeigneten Klebebänder bieten wir ergänzend zu den unten aufgeführten Produkten an.
Körperschall kann mit unseren Deckenträgern oder Wanddämpfern vermieden werden.